Siebter Marsch des Lebens in Ueckermünde

Zum siebten Mal wurde am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag auch in Ueckermünde den jüdischen Opfern des Holocaust und allen anderen Menschen die durch Deutsche verfolgt, erniedrigt, deportiert und ermordet wurden gedachte. Als Deutsche müssen wir die Erinnerung daran wachhalten und dafür Sorgen tragen, dass so etwas nie wieder geschieht.

Das Zukunftsinstitut beschreibt in seinem Whitepaper den sogenannten Coronaeffekt: "Denn alles, was wir heute tun und entscheiden, wirkt sich über Jahre hinaus aus. Unsere Zukunft entscheidet sich jetzt."

Den Planungen für den Marsch des Lebens lag genau dieser Gedanke zugrunde: Wir sind gerade natürlich stark damit beschäftigt, mit dem Ausnahmemodus zurechtzukommen. Darüber dürfen wir aber nicht vergessen,  dass das, was wir jetzt tun und entscheiden, unsere Zukunft bestimmen wird. Die Krise bietet eine Gelegenheit, Weichen neu zu stellen oder, anders ausgedrückt, die Karten für das Leben nach dem Lockdown neu zu mischen. Und so unwahrscheinlich es uns jetzt manchmal erscheint – es wird ein Leben nach dem Lockdown geben!

Beim Sturm auf das Kapitol in den USA, konnten wir beobachten, wie Anhänger des ehemaligen Präsidenten Trump versuchten, mit Gewalt die Zukunft zu bestimmen. Ähnliches passierte beim Sturm auf den Reichstag in Berlin im Herbst des vergangenen Jahres. Beides war getragen von Überheblichkeit, Selbstgefälligkeit und zumindest teilweise auch von Antisemitismus und Rassismus.

Der Marsch des Lebens steht mit seiner Botschaft gegen antisemitisches und rassistisches Denken und Handeln. Er will ein Zeichen für Versöhnung und die Freundschaft mit Israel setzen. Vielleicht kann man sagen, dass die Vergangenheit erst dann abgeschlossen ist, wenn Versöhnung da ist. Versöhnung kann jedoch nur beginnen, indem man die Wahrheit über das Gewesene ausspricht. Erinnerung und Versöhnung bilden eine Basis, auf der man die Zukunft positiv gestalten kann. Mit seinem Motto "Erinnern, Versöhnen und ein Zeichen setzten“ will der Marsch des Lebens einen Beitrag dazu leisten.

Leider können wir dieses Zeichen in diesem Jahr nicht auf die gleiche Weise setzen wie in den vergangenen Jahren, aber wir können es dennoch tun. Indem wir uns alle privat auf dem Weg entlang der Stolpersteine machen; Wenn wir anfangen die Geschichte unsere Familie anzuschauen und zu hinterfragen und wenn wir im Alltag Rassismus und Antisemitismus die rote Karte zeigen. Dann findet der Marsch des Lebens in diesem Jahr auf diese Weise dennoch statt. Dazu möchte Sie alle von Herzen ermutigen.

Abschließend möchte ich mich bei der Stadt Ueckermünde, besonders bei Bürgermeister Jürgen Kliewe, für seinen Einsatz bedanken. Ich freue mich auf den nächsten Marsch des Lebens, der sicher spätestens am 27. Januar 2022 stattfinden wird.

 Link zur Marsch des Lebensseite der Stadt

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